Über den Antrag „Investitionsplan zum Ausbau der Kinderbetreuungsplätze“ (Antrag der CDU-Ratsfraktion vom 27.08.2019) der KiTa hatten wir euch schon informiert. Auch das Göttinger Tageblatt hatte Mitte November auf diese Problematik verwiesen (“Kita-Ausbau: Grone und Weststadt haben Priorität“, 14.11.2019). Die SPD hatte bereits im Mai 2019 einen Antrag im JHA (“Kitabedarfsplanung neu aufstellen – Strategisches Kita-Ausbauprogramm”) diesbgezüglich eingereicht.
Mit diesem Bericht fassen wir kurz die Informationen aus dem letzten JHA zu dieser Problematik zusammen. Das offizielle Protokoll der November-Sitzung könnt ihr downloaden.
Es wird von einer angespannten Situation der Kapazität von Betreuungsplätzen berichtet: “Man habe seit Jahren eine hohe Zahl an Geburten, niedrigere Wanderungsverluste bei Kindern als erwartet sowie die Zuwanderung von Flüchtlingen. Diese Faktoren führten dazu, dass im Krippen- und Kindergartenbereich eine Unterversorgung bestehe. Außerdem gebe es ein Personalproblem. Im laufenden Jahr hätten 20 pädagogische Mitarbeiter*innen um einen Auflösungsvertrag gebeten.”
Es enstspinnt sich eine Diskussion um alt-bekannte Probleme: “Wie kommt die Bedarfsplanung zu stande”, “Ausbildung der Erzieher stärken bei gleichzeitigem Mangel an Lehrkräften”, “betriebsnahe Einrichtungen”…
“Die Einrichtung von Großtagespflegestellen gestalte sich schwierig und werde den Mangel an Betreuungsplätzen nicht auffangen können. Man strebe eine Versorgungsquote von 98 – 100% bei Kindergärten an. Bei der Versorgung der 1- und 2-jährigen gehe man von einem Bedarf von etwa 75% aus.”
Eine mögliche nachhaltige Lösung scheint in weiter Ferne. Im nächsten JHA am 12.12.2019 soll über die Möglichkeit einer mobilen KiTa berichtet werden.
Frau Mecke (CDU) möchte gern dem Thema Kintertagesstätten eine höhere Priorität geben und schlägt der Verwaltung die Bildung eines “runden Tischs” vor. Sie wird darauf hingewiesen, dass es bereits Planungskonferenzen gibt und oftmals vielfältige Interessen berücksichtigt werden müssen. So kann man Unternehmen den Bau von Kindertagesstätten nicht aufnötigen, da diese selbst Berdarfserhebungen durchführen und entsprechend handeln.
Es kommt zudem zur Sprache, dass die Stadt keine Einrichtungen zu bauen gedenkt. Mittlerweile haben auch die ersten Eltern erfolgreich einen Rechtsanspruch auf einen KiTa-Platz eingeklagt. Das lässt Spielraum für Diskussionen, ob der Bau einer KiTa nicht günstiger ist als die Ansprüche aus Gerichtsverfahren zu erfüllen.
Die Anträge wurden jeweils einstimmig angenommen. Wir dürfen also gespannt sein, wie es weiter geht.