Worum geht es in diesem Artikel? Aktuelle Berichte aus dem Göttinger Tageblatt zeichnen ein Bild (GT-Artikel – Vorwürfe gegen Erzieherinnen in Kita Nesselröden; GT-Artikel – Ermittlungen wegen Kindeswohlgefährdung dauern an)
Nachdem Eltern der betroffenen Kinder sich verzweifelt an uns gewandt haben und von ihrer Situation berichteten, haben wir beschlossen unsere Solidarität für die Kinder zu zeigen, indem wir uns mit einem Statement hierzu äußern, welches auch dem GT zugesandt wurde:
“Zunächst einmal muss klargestellt werden, dass es nicht darum geht jemanden vorzuveruteilen, sondern die Handlungen im Nachgang der Beschuldigungen zu bewerten und aus Sicht der “hilflosen” Eltern darzustellen.
Sollten nur Teile von den Vorwürfen gegenüber den Erzieherinnen wahr sein, gilt es die zu schützen, die sich nicht wehren können – die Kinder. D.h. in erster Linie solidarisieren wir uns mit den Kindern!
Das neue Kinderschutzzentrum in Göttingen zeigt mehr als deutlich, wie wichtig dieses Thema ist.
Man bekommt allerdings bei der Situation in der Kita in Nesselröden den Eindruck, dass unter dem Deckmantel der katholischen Kirche und dem Vorwand Personalknappheit die Bedarfe der Kinder hinten angestellt werden. Die Erzieherinnen wieder zurückzuholen unter Auflagen, wie Kontrolle durch die anderen ErzieherInnen (eine weitere Verpflichtung im Kita-Alltag) oder mit den Worten “Kindergartenkinder können ja sagen, wenn sie was stört” sind nicht tragbar, wenn bedacht wird, dass auch betroffene Krippenkinder mittlerweile in den Kindergarten gewechselt sind und somit den beschuldigten Erzieherinnen gegenüber stehen.
Mittlerweile zeigen sich wohl bei der Mehrheit der Kinder Auffälligkeiten. So erfuhr ich von einer Familie, dass die Tochter zu Hause kein Brot ist. Natürlich klingt das zunächst irrelevant, aber wenn man entgegensetzt, dass die Kinder wohl mit Nachdruck dazu gezwungen wurden zuerst und vor allem anderen ihr Brot aus der Brotbox unter Androhung und Umsetzung von Strafen, die hier nicht näher ausgeführt werden sollen, zu essen, wird deutlich, dass da wohl doch ein Zusammenhang besteht.
Immer mehr pikante Details kommen zu Tage und die Eltern sind massiv verunsichert und erhalten bisher keinerlei Unterstützung. Berichte der Eltern erzeugen bei mir als Mutter von 2 Kindern Gänsehaut und Bauchschmerzen.
Die Eltern suchen mittlerweile psychologischen Rat. Persönlich habe ich große Bedenken, dass nicht nur die Kinder unter den Folgen leiden werden, sondern auch die Eltern durch den massiven Druck Schäden davontragen können.
Das Landesjungendamt hat nach Aussagen der Eltern nach einer Begehung der Einrichtung massive Mängel bei der Kita festgestellt, aber Handlungen blieben aus.
Die Eltern sind in einem Abhängigkeitsverhältnis gefangen, da sie auf den Krippenplatz angewiesen sind, aber viel lieber ihre Kinder zu Hause lassen würden. Das ist zunehmend unrealistisch.
Zudem unterliegen die Eltern, die sich öffentlich dazu positionieren wollen, einer massiven Angst aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Auch hier muss ich als Mutter sagen, dass man stets das Wohl des eigenen Kindes voranstellt.
Es zeichnet sich ein enormer Konflikt ab, der darauf zurückzuführen ist, dass die Kommunkiation untereinander schlechter nicht sein kann, und Angst und Verunsicherung sich von Tag zu Tag steigern.
Hier kann nur durch starke Handlungen und vor allem gute Perspektiven in einer guten Kooperation und Kommunikation mit allen Beteiligten eine Lösung in Angriff genommen werden.”